Foto "Biebertaler Blutegelzucht"
Die vielfältige therapeutische Verwendung von Blutegeln hat eine sehr lange und mitunter wechselvolle Geschichte in den verschiedenen Kulturen.Seit dem Altertum waren bei fast allen Völkern blutige Ausleitungsverfahren bei verschiedenen Erkrankungen bekannt. Die ältesten schriftlichen Überlieferungen zur Blutegeltherapie fand man im Papyrus Ebers (1553-1550 v.u.Z.), einer wichtigen Quelle der altägyptischen Heilkunst.
Nachdem im 20. Jahrhundert die Bedeutung und Wirksamkeit von Blutegelbehandlungen wiederentdeckt wurden, finden diese nun vor allem in der Naturheilkunde Anwendung.
Die Blutegeltherapie, der Aderlass oder das blutige Schröpfen gehören zu den so genannten Ausleitungsverfahren, bei denen eingelagerte Schlacken und andere Schadstoffe über das Blut ausgeschieden werden. Hierdurch wird der gesamte Organismus stark entlastet.
Früher ging man davon aus, dass der Blutentzug der wichtigste Effekt bei der Blutegelbehandlung war. Heute wissen wir, dass der Speichel einzigartige biologisch aktive Substanzen (BAS) enthält. Man vermutet mehr als 100 biologisch aktive Substanzen, von denen aber nur ein Teil identifiziert werden konnte. Hierbei handelt es sich vor allem um lysierende, die Blutgerinnung beeinflussende, immunmodulierende, neutrotrophe und entzündungshemmende Substanzen.
Daraus ergibt sich eine Vielzahl von Anwendungsgebieten: